Selbstständigkeit
als Nebenjob?
MOTIVATION
Vielen Dank für die Glückwünsche zur Markeneintragung und die lieben Nachrichten, die Ihr mir über das Kontaktformular geschickt habt. Wie Ihr bereits bemerkt habt, schaffe ich es zurzeit nicht, jede Woche einen neuen Blog zu schreiben – aber aus einem sehr erfreulichen Grund. Danke für Eure zahlreichen Nachrichten nach jedem Blog. Mir ist es wichtiger, dass ich auf jedes Eurer Anliegen, Gedanken und Fragen mit Sorgfalt eingehe, als dass ich die Zeit für die Recherche der Blogs verwende. Und Ihr habt natürlich Recht, dass auch viele ähnliche Fragen gestellt werden und es vielleicht einfacher ist, wenn wir Themen in einem Forum gemeinsam diskutieren. Das Problem hierbei ist nur, dass ich zurzeit die Ressourcen dafür nicht habe. Damit meine ich die administrativen Aufgaben, wie darauf zu achten, dass alles zivilisiert zugeht und die technische Betreuung. Schreibt mir aber bitte weiterhin, gebt mir Feedback und inspirieren wir uns gegenseitig, um das Beste aus uns herauszuholen.
Nach dem letzten Blog, wo es darum ging, ein Hobby zum Nebenjob zu machen, wurde oft die Frage gestellt, ob ich mehr über Aufwand und Nutzen, bzw. Vor- und Nachteile einer selbständigen Tätigkeit neben dem Hauptjob eingehen kann. In diesem Blog geht es um die kleinen Dinge, die Euch keiner erzählt, wenn Ihr den Schritt in die Selbständigkeit gehen wollt, die aber einen riesigen Impact auf Euer Leben haben könnten.
Die Realität ist, dass keiner auf Eure Geschäftsidee gewartet hat, aber genauso richtig ist es, dass es Leute gibt, die genau so ticken wie Ihr und das, was Ihr macht, lieben und feiern. Es kann Monate oder auch länger dauern, bis diese auf Euch aufmerksam werden, vorausgesetzt Ihr verwendet geeignete Werbemaßnahmen, die heutzutage wahrscheinlich an oberster Stelle die sozialen Medien sind. Zeit und Durchhaltevermögen sind essentiell, und wichtig ist Eure innere Einstellung zum Projekt. Ich habe viele kommen und gehen gesehen, die nach 1-2 Monaten aufgegeben haben. Jeder sagt zwar, dass er es nur für sich macht, belügt sich aber selbst. Seht das Projekt als eine Möglichkeit, um Euch selbst weiterzuentwickeln. Ihr werdet Euch neue Fähigkeiten aneignen, neue Erfahrungen machen und Erfolge feiern. Zum Beispiel habe ich mich sehr darüber gefreut, dass ich den Umgang mit Zeichenprogrammen gelernt habe, wie man eine Homepage erstellt und sogar trockene Angelegenheiten wie den Aufbau einer Infrastruktur für Zahlungen. Natürlich war die erste Bestellung die Krönung, aber das, was ich neu dazu gelernt habe, kann mir keiner mehr wegnehmen.
Ein anderer sehr wichtiger Punkt ist es, die Selbständigkeit vorerst als Nebenjob zu sehen, anstatt alles auf eine Karte zu setzen. Natürlich kann die Aussage bei manchen Projekten korrekt sein, dass man etwas ganz oder gar nicht machen soll. Viele erwähnen aber nicht, dass es viele Risiken gibt. Egal, wie erfolgreich Ihr als Selbständige seid, Ihr bekommt schwieriger einen Mietvertrag oder Kredit, weil es als „nicht sicheres Einkommen“ gilt. Leider ist es die Realität, dass eine Selbständigkeit bei uns nicht die angemessene Anerkennung bekommt und das ganze System, in dem wir leben, Selbständigen das Leben schwer macht. Aus meiner Sicht ist es besser, die Sache langsam anzugehen. Euer Projekt wird langsamer wachsen, aber wenn die Idee gut ist, wird sie wachsen.
Auch wenn es SELBSTständig heißt, müsst Ihr nicht immer selbst das Rad neu erfinden. Es gibt genug Leute wie mich, die den Schritt schon gegangen sind und Euch bei Fragen beistehen. Erfahrungsgemäß ist die Umsetzung alleine unkomplizierter, aber eine Kooperation kann auch ein möglicher Weg sein. Hierbei ist aber sehr wichtig, dass Ihr Euch absprecht, wie viele Ressourcen jeder in das Projekt reinsteckt, um Missverständnisse zu vermeiden. Wie bei einer Hochzeit solltet Ihr aber auch das Worst-Case-Szenario durchspielen. Was passiert, wenn einer seine Aufgaben nicht erfüllt, Ihr anderer Meinung seid, einem das Geld ausgeht, ein Ungleichgewicht entsteht, wie wird was aufgeteilt, wenn einer aussteigen will, jemand unzuverlässig ist, und so weiter....? Überprüft auch, ob Eure Wahrnehmung von alltäglichen Herausforderungen einer Selbständigkeit ähnlich ist. Zum Beispiel, was bedeutet für Euch Stress, Druck, viel/wenig Geld, Genauigkeit, Zuverlässigkeit, usw...
Zum Schluss Matzes Praxistipps: Es macht auf jeden Fall Spaß, etwas aufzubauen und zu sehen, wie es wächst. Es muss sich so anfühlen, als ob es ein Beitrag zur Work-Life-Balance ist, sonst läuft etwas falsch und Ihr solltet alles nochmal überdenken. Ein neues Projekt aufzuziehen ist auch vergleichbar damit, sich einen Hund anzuschaffen. Macht es nur, wenn Ihr für die schönen Momente auch die nicht so tollen gerne in Kauf nehmt. Wie auch Euer Hund zum besten Freund und Teil Eurer Familie wird, wird Euer Projekt auch Euer Baby werden, das Ihr über alles liebt....stay tuned....