Reisen

& wie ist Taipei?

MOTIVATION

Matze

4/27/20246 min lesen

Wie Ihr sicherlich mitbekommen habt, gab es letzte Woche keinen Blog, da ich in Taipei im Urlaub war und damit beschäftigt, die vielen neuen Eindrücke aufzusaugen. In diesem Blog geht es um kleine Reisen, die große Veränderungen in uns auslösen können. Eine passende Ergänzung zum letzten Blog „Raum“, in dem es auch darum ging, sich durch einen Tapetenwechsel weiterzuentwickeln. Außerdem werde ich ein paar Highlights meiner Reise mit Euch teilen.

Seit Corona hatte ich leider keine größeren Reisen mehr unternommen. Davor hatte ich die vergangenen Jahre mindestens eine Überseereise und ein paar kleinere Kurztrips in Europa gemacht. Ich habe bemerkt, wie mich der deutsche Alltag inzwischen fest im Griff hat und ich langsam wieder den (deutschen) Tunnelblick bekomme, den ich gar nicht gut finde. Was ich damit meine? Ihr kennt wahrscheinlich auch Leute, die behaupten, dass im Ausland alles besser ist: die Menschen, das Essen, das Wetter, die Politik, die geringe Kriminalität oder sonst was. Was macht den Unterschied? In der Theorie liegt es an jedem Einzelnen von uns, wie wir unseren Alltag leben und dadurch Einfluss auf unsere Umgebung nehmen. Wenn man meint, irgendwo anders seien die Leute freundlicher, sollte man sich die Frage stellen, ob man selbst im Heimatland stets freundlich und weniger spießig ist. Die Ausrede „es sind hier aber alle so und man passt sich an" darf nicht gelten. Warum sollte man zuhause ungehobelter sein, nur weil „alle anderen“ auch so ticken? Was andere machen, sollte uns nicht beeinflussen. In der Theorie ist das einfach, aber ich ertappe mich inzwischen selbst dabei, was ein Gruppenzwang bewirkt; eventuell habe ich mich dabei erwischt, spießiger zu werden, haha…

Zurück zu meiner Reise: Mein Drang, nach so langer Zeit aus dem Alltag auszubrechen, hat dazu geführt, dass ich unbedingt eine Überseereise machen wollte. Also standen alle Kontinente zur Auswahl. Die Entscheidung für Taiwan und speziell Taipei fiel, als ich nach einem guten Kompromiss gesucht habe. Angeblich verbindet Taipei das Beste aus der asiatischen und westlichen Kultur. Ich war skeptisch, aber was gibt es da zu verlieren :-). Preislich lagen die Kosten für Flüge, Hotel und Verpflegung weit unter denen für Ziele in anderen „entwickelten“ Ländern oder Schwellenländern aller Kontinente. Ich habe keine Preise verglichen mit Reisen in Entwicklungsländer. Erstaunlicherweise war die gesamte Reise genauso teuer wie meine letzte Reise nach Kroatien, wo ich nur ein kleines altes Häuschen mit minimalem Komfort gemietet hatte, aber in Taiwan ein Fünf-Sterne-Hotel mit westlichem Standard in der Altstadt bekam. Was mir immer wichtig bei Reisen ist: Essen, Kultur und Shopping.

Bei der Ankunft, fiel mir zuerst die Freundlichkeit der Menschen und die Sauberkeit auf. Besonders interessant fand ich die WCs. Sogar in öffentlichen Toiletten außerhalb des Flughafens gab es japanische High-Tech-Toiletten mit beheiztem Sitz. Ich habe die Woche kein einziges Klo gesehen, das dreckig war oder nicht nach frisch geputzt duftete, und das zu jeder Tageszeit. Ich finde es witzig, dass ich als ersten Eindruck das Klo erwähne. Mir kommt jetzt aber der Gedanke, ob man den Fortschritt einer Gesellschaft, an der Sauberkeit von öffentlichen WCs erkennen kann? In diesem Fall trifft es zu!

Das Erste, was man macht, wenn man angekommen ist, ist das Internet zu fixen. Dafür kann ich Euch nicht nur für Taiwan, sondern auch für alle Eure Reisen, die App MobiMatter empfehlen (Iphone / Android) und verwendet meinen referral code T.V.T71004, damit bekommt Ihr 50% Cashback. 15GB als eSIM gibt es da für $9,99 und Zugang zum 5G-Netz. Alle, die Euch erzählen, dass Ihr billige SIM/eSIM-Karten vor Ort bekommt, kennen diese App nicht.

Das Zweite, was gemacht werden muss, ist eine Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel zu organisieren. Die Karte heißt EasyCard und man kann sie an Automaten oder am Schalter überall erwerben. Was mir sehr positiv aufgefallen ist, ist das enorm große Verkehrsnetz an öffentlichen Verkehrsmitteln im ganzen Land und besonders die Preise. Fährt man innerhalb der Stadt herum, bezahlt man umgerechnet etwa 0,50 € für eine Fahrt und es wird alles unkompliziert von der EasyCard abgebucht. In Kombination mit Google Maps gab es nie Probleme, von A nach B zu kommen. Der Knüller ist aber, dass es immer Sitzplätze gab – und das in Asien in einer Metropole!

Taipei ist für seine Nachtmärkte bekannt, und die Dichte an Michelin ausgezeichnete Restaurants und Essensstände ist enorm. Essen auf Sterne-Niveau kann man bereits für umgerechnet ab 2 € pro Gericht bekommen. Um mit Sterneküche satt zu werden, kann man mit einem Preis ab 7 € auf der Straße oder ab 15 € im Restaurant rechnen. Um die selbe Qualität bei uns in Deutschland zu bekommen, würde man mindestens 10-20x so viel hinlegen. Was mir wieder sehr positiv aufgefallen ist, ist dass die Straßenmärkte zwar sehr belebt waren, aber man dennoch gut durchgekommen ist. Schlimmer geht es bei uns auf manchen Weihnachtsmärkten zu.

Nicht nur das Essen ist sehr preiswert und qualitativ hochwertig, auch das Shopping war ein Wahnsinn. Ich gehe gerne auf Wochen-, Floh- und Kunstmärkte. Alles ist überdimensioniert! Man läuft und läuft, und die Märkte scheinen nie zu enden. Dabei ist alles sauber, keine Drängeleien und die Preise sind erschwinglich. Ich rate aber von Shoppingtouren in Shoppingmalls ab. Da gibt es nur westliche Marken, also recht langweilig für uns. Der Highlight ist aber, dass es in jeder Mall zwei bis drei Stockwerke gibt, nur mit Essen. Die Qualität ist hoch und die Preise sind, wie erwähnt, krass niedrig.

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Kulturell hat Taipei sehr viel zu bieten. Fast an jeder Straßenecke stehen alte Tempel, die gut besucht sind. Viele Sightseeing-Spots wie Museen und Gedenkstätten sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Ein Highlight war die Reise nach Jiufen, eine kleine Ortschaft außerhalb von Taipei, bekannt für den sehr schönen Straßenmarkt und Teestuben mit Blick auf das Meer und die unberührte Natur.

Zuallerletzt haben mich die Menschen sehr beeindruckt. Die Offenheit und Freundlichkeit. Ich hatte unser CommunityTee "Boys Don’t Cry" T-Shirt angehabt und wurde im Bus von einer taiwanesischen Oma angesprochen. Sie sagte auf Englisch: „Boys should also cry“ mit einem breiten Lächeln, und wir unterhielten uns noch ein bisschen und waren uns einig, dass jeder mal ab und an weinen soll. Zumindest ich hatte so eine herzliche Unterhaltung in Deutschland noch nie gehabt.

Bevor dieser Blog zu sehr zum Reiseblog wird, fasse ich zusammen: ja Taipei vereint wirklich alles was wir an der asiatischen- und westlichen Kultur schätzen und lieben und ich werde bestimmt wieder hinfahren und den Rest des Landes erkunden.

Zum Schluss Matzes Praxistipps: Es gibt einen großen Unterschied zwischen Reisen und Auswandern. Eine Reise, egal wie kurz oder lang sie ist, bietet uns eine Auszeit und Einblick in eine andere Welt. Es ist erstaunlich, wie selbst eine kurze Zeit in einem anderen Land oder einer fremden Umgebung helfen kann, aus unserer täglichen Routine auszubrechen. Diese kleinen Fluchten ermöglichen es uns, unseren Alltag aus einer neuen Perspektive zu sehen und vielleicht sogar Inspirationen zu finden, für die wir vorher verschlossen waren. Auswandern ist mit großer Umstellung und Bürokratie verbunden. Lass das Auswandern fürs Erste und nutze jede Gelegenheit, neue Orte zu erkunden, auch wenn es nur für ein paar Tage ist. Jede Reise, egal wie klein, kann Dein Leben bereichern und Dir neue Einsichten und Freude bringen. Wenn Ihr mehr Reisetipps haben wollt, schreibt mir einfach eine DM auf Social Media oder hier… stay tuned.

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