Vergessenes
Wiederentdecken
MOTIVATION
In meinen früheren Blogs habe ich darüber geschrieben, wie wir oft Lasten aus der Vergangenheit mit uns tragen. Diese Erfahrungen prägen uns, beeinflussen unsere Zukunft, und die negativen Erlebnisse heilen mit der Zeit ab. Damals ging es darum, sich von der Vergangenheit zu lösen und mutig neue Türen zu einer besseren Zukunft zu öffnen. Heute möchte ich über eine andere Seite dieses Themas sprechen: Wie wir dazu neigen, die positiven Dinge aus unserer Vergangenheit zu vergessen und aus den Augen zu verlieren.
Warum passiert das so oft? Es liegt in unserer Natur, dass wir neugierig sind und ständig nach neuen Zielen streben. Wir wollen uns weiterentwickeln, besser werden, mehr erreichen. Aber in diesem Streben verlieren wir oft den Blick auf das, was wir schon haben. Wir sind so damit beschäftigt, nach vorne zu schauen, dass wir das bereits Erreichte kaum mehr wahrnehmen. Stellen wir uns vor, wie es war, als wir das erste Mal eine eigene Wohnung bezogen haben. Damals fühlte sich diese Freiheit und Unabhängigkeit wie ein riesiger Schritt an, verbunden mit Stolz und Freude. Doch heute sehen wir das als selbstverständlich. Was damals so besonders war, wird im Laufe der Zeit zur Routine.
Dieses Phänomen lässt sich auf viele Bereiche des Lebens übertragen. Der Job, den man einst unbedingt wollte und der einem anfangs so viel Freude gemacht hat, verliert irgendwann seinen Glanz. Die Beziehung, die voller Leidenschaft begann, wird von den Herausforderungen des Alltags überschattet. Diese Entwicklungen sind ganz natürlich, aber sie verdeutlichen, wie schnell wir das Glück, das wir einst empfanden, aus den Augen verlieren. Wir vergessen, wie viel uns diese Dinge einmal bedeutet haben, und nehmen sie als gegeben hin.
Eine weitere Ursache dafür, dass wir das Positive aus der Vergangenheit oft vergessen, ist, dass unser Fokus häufig auf dem liegt, was noch fehlt, anstatt auf dem, was wir bereits haben. Wir leben in einer Welt, die uns ständig vor Augen führt, was wir alles noch erreichen oder besitzen könnten. Dadurch geraten die Dinge, die wir bereits erreicht haben, in den Hintergrund. Diese endlose Suche nach dem „Nächsten“ lässt uns vergessen, dass wir schon oft glücklich und dankbar waren.
Natürlich entwickeln wir uns ständig weiter, und unsere Erwartungen an das Leben verändern sich mit uns. Aber es gibt Dinge im Leben, die, unabhängig von unserem jetzigen Stand, immer noch bedeutsam sein sollten. Sie verdienen unsere Aufmerksamkeit und Dankbarkeit. Es sind die kleinen, oft übersehenen Dinge wie Freundschaften, Partnerschaften, unsere Gesundheit oder der Job, die uns immer wieder daran erinnern sollten, dass wir Grund zur Freude und Dankbarkeit haben. Die Freundschaft, die uns durch schwere Zeiten begleitet hat, der Job, der uns Sicherheit gibt, oder die Partnerschaft, die uns stärkt – all das sind Geschenke, die wir nicht aus den Augen verlieren sollten.
Eine Möglichkeit, das Bewusstsein für diese Dinge zurückzuholen, besteht darin, sich regelmäßig an die kleinen Momente zu erinnern, die uns einst glücklich gemacht haben. Vielleicht ist es das Lächeln eines Freundes, das Gefühl der Freiheit nach einem langen Arbeitstag oder die Freude über einen erfolgreichen Schritt in der eigenen Entwicklung. Diese Momente verlieren nicht an Bedeutung, nur weil sie in der Vergangenheit liegen. Sie können uns auch heute noch Kraft und Zufriedenheit geben, wenn wir sie bewusst wieder ins Gedächtnis rufen.
Zum Schluss Matzes Praxistipps: Wir sollten uns öfters bewusst daran erinnern, was wir im Leben bereits erreicht haben und wofür wir dankbar sein können. Das Glück von damals ist nicht verschwunden, es ist nur in den Hintergrund geraten. Schaut auf die Dinge, die euch einmal glücklich gemacht haben, und fragt euch, warum sie es heute vielleicht nicht mehr tun. Dieser Blick zurück kann uns helfen, wieder eine Verbindung zu diesen positiven Erlebnissen herzustellen und sie bewusst neu zu schätzen. …stay tuned…