Achtsamkeit
MOTIVATION
Achtsamkeit habe ich oft in meinen Blogs erwähnt, aber noch nie genauer erklärt. Für manche mag dieses Thema auf den ersten Blick „esoterisch“ wirken, doch die Vorteile von Achtsamkeit sind in vielen Studien belegt. Es geht nicht nur um Ruhe, sondern auch um konkrete, positive Auswirkungen auf unsere mentale und körperliche Gesundheit. In diesem Blog möchte ich zeigen, wie Achtsamkeit uns dabei helfen kann, den Alltag bewusster zu gestalten und mit Herausforderungen gelassener umzugehen.
Achtsamkeit bedeutet, den Moment bewusst wahrzunehmen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, ohne gedanklich schon bei der nächsten Aufgabe zu sein. Nach einer Auszeit sind wir oft empfänglicher für diese bewussten Momente, weil wir aus dem Trott herausgerissen wurden und durchatmen konnten. Diese Offenheit sollten wir nutzen, um Achtsamkeit dauerhaft in unseren Alltag zu integrieren.
Für mich war es nach der Sommerpause besonders wichtig, diese Momente der Ruhe zu bewahren. Statt morgens direkt mit dem Gedanken an die To-do-Liste aufzuwachen, habe ich mir angewöhnt, den Tag mit einer kurzen Achtsamkeitsübung zu beginnen. Das kann eine Minute der Stille sein, in der ich bewusst ein paar tiefe Atemzüge nehme, oder eine kurze Meditation, um den Kopf frei zu bekommen. Diese kleinen Rituale helfen mir, den Tag klarer und entspannter zu starten.
Wie funktioniert Achtsamkeit? Wenn Ihr ein Achtsamkeitsseminar besucht, steht meistens die „Rosinenübung“ auf dem Plan. Zugegeben, es ist eine Herausforderung, sich auf diese Übung einzulassen, aber so läuft sie ab: Man nimmt eine Rosine in die Hand und betrachtet sie, als hätte man noch nie eine gesehen. Man achtet auf Farbe, Oberfläche, Struktur und wie sich die Rosine anfühlt. Danach riecht man daran und nimmt den Duft bewusst wahr. Schließlich legt man die Rosine in den Mund, ohne sie sofort zu kauen, und spürt, wie sie sich auf der Zunge anfühlt. Wenn man sie schließlich langsam kaut, achtet man auf den Geschmack und die sich verändernde Konsistenz. Diese Übung mag albern erscheinen, hilft aber, Achtsamkeit zu verstehen.
Ein großer Vorteil von Achtsamkeit ist, dass sie uns sowohl Nähe zu dem, was um uns herum geschieht, schafft, als auch Distanz ermöglicht. Wir nehmen Ereignisse wahr, ohne sie sofort zu bewerten oder uns davon überwältigen zu lassen. Wenn beispielsweise etwas Teures zu Bruch geht oder das frisch gekochte Essen auf dem Boden landet, registriert man den Vorfall, bleibt aber bewusst, dass dieses Ereignis zwar ärgerlich ist, aber keinen langfristigen Einfluss auf das Leben hat. Achtsamkeit lehrt uns, Dinge zu akzeptieren, ohne über deren Sinn nachzudenken. Sie hilft besonders denen, die Schwierigkeiten haben, loszulassen, da sie lernen, sich nicht an negativen Emotionen oder Situationen festzuklammern.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Achtsamkeit nicht nur das Wohlbefinden steigert, sondern auch messbare Effekte auf unsere Leistungsfähigkeit hat. Eine Studie der Harvard University fand heraus, dass regelmäßige Achtsamkeitsübungen den Stress reduzieren und die Konzentration verbessern. Wer regelmäßig innehalten kann, bleibt auch in hektischen Phasen ruhiger und verliert nicht so schnell den Fokus.
Zum Schluss Matzes Praxistipps: Es gibt kaum eine einfachere Methode als Achtsamkeit, um das Leben bewusster zu gestalten. Man braucht weder viel Zeit noch Geld, aber es macht einen großen Unterschied. Auch wenn manche Achtsamkeit als esoterisch betrachten – wen interessiert das, wenn es hilft? Wichtig ist, dass man lernt, die Emotionen, die einem begegnen, bewusst wahrzunehmen, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Achtsamkeit ermöglicht es, positive Momente bewusst zu genießen und negative Erlebnisse anzunehmen, ohne sich von ihnen dominieren zu lassen. Durch die Distanz, die man dabei aufbauen kann, fällt es leichter, die Dinge so sein zu lassen, wie sie sind. …stay tuned…
Quellen und weiterführende Links:
Goyal, M., et al. (2014). Meditation Programs for Psychological Stress and Well-being: A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Internal Medicine.